Die 8. Old English Game Club Show 2022 in Nüdlingen - Tobias Lepp
Für jede Liebhaberin bzw. jeden Liebhaber Altenglischer Kämpfer und Zwergkämpfer stellt die OEG-Club-Show in Nüdlingen das Highlight des Jahres dar. Wo sonst kann man so viele OEG’s in solch einer Qualität und Vielfalt auf einer Schau außerhalb Großbritanniens bewundern? Entsprechend war es für mich nicht verwunderlich, dass so viele Aussteller und interessierte Besucher z.T. auch aus Frankreich, Belgien, Niederlanden oder der Schweiz keine Kosten und Mühen gescheut haben und nach Nüdlingen gekommen sind. Auch wenn die Schau dieses Jahr mit einem Termin Anfang November sehr früh angesetzt war, kann sich ein Meldeergebnis von 57 Großen und 131 Zwergen mehr als sehen lassen. Zudem war es für alle Teilnehmer und Besucher nach all den Pandemiejahren ein regelrechtes Fest wieder gemeinsam vor den Käfigen oder beim Handeln der Tiere fachzusimpeln und seine Hoffnungsträger in den Wettkampf zu schicken. Nachfolgend nun ein Überblick über alle ausgestellten Farbenschläge und deren Ergebnisse:
Mit einem hervorragenden Meldeergebnis von 8,11 Tieren erwies sich der goldhalsige Farbenschlag wieder als stärkste Sparte im Bereich der Großrasse. Bei den Hähnen waren durchweg rassige Vertreter zu bewundern, welche vielfach in markantem Körperbau, Stand und Feder überzeugen konnten. Leider waren einige Tiere noch zu jung oder unfertig im Abschluss. (1. Preis: T. Lepp, 2. Preis: S. Heidenfelder, 3. Preis: H. Pfeffer). Auch die Hennen zeigten sich durchweg auf einem sehr guten Niveau mit muskulösem Körperbau, harter Feder und gutem Beinwinkel. Klar bevorzugt von irischen Richtern wurden die sportlichen Typen mit freiem Stand, harter Feder und elegantem Rahmen (1. & 2. Preis: R. Jentzsch, 3. Preis: T. Lepp).
Die folgenden 3,3 in silberhalsig bzw. silberhalsig mit Orangerücken konnten leider nicht an das Niveau der Vorjahre anknüpfen. Sie präsentierten sich zwar vielfach mit guten körperlichen Anlagen, waren aber leider noch unfertig und bei weitem nicht so elegant wie aus den Vorjahren gewohnt. Angesichts der leicht rückläufigen Tierzahl bleibt zu hoffen, dass diese im nächsten Jahr wieder in der gewohnten Qualität zu bewundern sind und sich darunter vielleicht auch das ein oder andere blau-silberhalsige Tier finden wird (Hähne: 1. & 2. Preis: S. Heidenfelder; 3. Preis: R. Jentzsch. Hennen: 1. bis 3. Preis alle S. Heidenfelder).
Besonders erfreulich präsentierten sich die nachfolgenden 0.3 rotgesattelten aus der Zucht von R. Jentzsch. Trotz des Raritätenstatus konnte man hier durchweg elegante Hennen mit tollem Stand, harter Feder und rassigem Körperbau bewundern. Verdient wurde aus dieser Kollektion eine Henne als beste Vertreterin in der Sparte der seltenen Farbenschläge (Rare Colour) bei der Großrasse herausgestellt. Es ist schön mit Ronald einen weiteren Züchter in diesem seltenen Farbenschlag gewonnen zu haben. Weiter so!
Ähnlich wie die Silberhälse konnten auch die folgenden 4,4 in orangebrüstig bzw. blau-orangebrüstig nicht an das Niveau der Vorjahre an- knüpfen. Zudem war die schwache Beteiligung in diesem Farbenschlag nicht nur dem frühen Schautermin, sondern auch Ausfällen in einigen Zuchten geschuldet. Wenn auch ein Teil der präsentierten Hähne noch recht jung war, so fanden sich darunter dennoch einige feine Tiere mit rassigen Anlagen. Ähnlich war es auch bei den Hennen, wobei dort eine Top Althenne zu bewundern war (Hähne: 1. & 2. Preis: H. Pfeffer; 3. Preis: S. Noll. Hennen: 1. & 2. Preis: H. Pfeffer; 3. Preis: S. Noll).
In wirklich toller Qualität und Schaubeteiligung präsentierten sich die nachfolgenden 5,6 in birkenfarbig bzw. blau-birkenfarbig. Besonders herausragend waren dabei 1,1 Ausnahmetiere von H. Pfeffer (jeweils 1. Preis) welche absolut keine Wünsche offenließen. Super Bemuskelung, bei idealem Größenrahmen, harter Feder, vollem Schwanz und super Beweglichkeit; darunter auch eine alte Bekannte aus dem Vorjahr… Einfach nur spitze Heiko! Unter den übrigen Tieren standen aber auch Exemplare, welche nicht noch breiter und bulliger werden sollten. (Hähne: 2. Preis: S. Noll; 3. Preis. A. Lein. Hennen: 2. Preis: H. Pfeffer; 3. Preis: A. Lein).
Wenn wir nun wieder zu den Raritäten kommen, so waren sicher die 1.2 in weiß aus der Zucht von Christine Mooren ein Highlight der Show. Wo sonst auf dem europäischen Festland kann man in den Genuss eines so schönen weißen Altstamm kommen? Es wäre sehr zu wünschen, dass sich weitere Züchter mit diesem Farbenschlag befassen und dabei auf die tolle Qualität der Tiere aufbauen. Weiter so!!!
Den Abschluss bei den Großen machen dann 1.5 Tiere in Fehlfarben bzw. Splash. Dabei stammte der rassige „Mealy-Grey“ Hahn aus der Zucht von Heiko Pfeffer und wurde verdient zum besten männlichen Vertreter seltener Farbenschläge (Rare Colour) gewählt. Auch die nachfolgenden off-colour bzw. splash Hennen präsentierten sich in sehr guter Qualität (2. Preis: H. Pfeffer; 3. Preis: S. Noll).
Kommen wir nun zu den Zwergen…
Hier ging es los mit 4,3 in goldhalsig aus insgesamt drei Zuchten. Trotz aller Mühen konnte sich der Bestand bei den goldhalsigen noch nicht so recht erholen, wenn auch die Qualität der Tiere sehr gut war und ist; allen voran die beiden erstplatzierten Tiere in diesem Farbenschlag. Es bleibt zu hoffen, dass sich wieder mehr Züchter mit dieser „Mutter aller Farbenschläge“ befassen und auf das erreichte Niveau weiter aufbauen. (Hähne: 1. Preis: A. Lein, 2. Preis: H. Köhler; 3. Preis: D. Rüppel. Hennen: 1. Preis: H. Höhler; 2. & 3.Preis: A. Lein)
Die nachfolgenden 4.3 in blau-goldhalsig präsentierten sich durchweg als sportliche Typen mit kräftigem Körperbau. Es ist sehr erfreulich zu beobachten in welch guter Qualität sich dieser Farbenschlag seit Jahren hält und immer wieder ganz vorne mitmischt. (Hähne: 1. & 2. Preis: H. Köhler; 3. Preis: A. Klemm. Hennen: 1. Preis: A. Klemm; 2. & 3.Preis: H. Köhler)
Darauf folgen 3,3 in silberhalsig bzw. silberhalsig mit Orangerücken. Im Gegensatz zum Vorjahr haben sich die Tiere in diesem Farbenschlag weiter verbessert und unter ihnen waren einige sehr ansprechende Tiere mit sportlichem Typ und freiem Stand. Schade ist dennoch, dass die ausgestellten Tiere nur aus zwei Zuchten stammen. Auch hier ist auf eine stärkere Schaubeteiligung in den nächsten Jahren zu hoffen. (Hähne: 1. Bis 3. Preis: A. Lein; Hennen: 1. Platz: D. Rüppel; 2. & 3. Platz: A. Lein).
Erfreulich war es jedoch wieder einmal mehr Zwerge in gold-, blau-gold- bzw. silber-weizenfarbig bewundern zu dürfen. Mit 3,4 Tieren war das im Vergleich zu anderen Farbenschlägen ein passables Ergebnis. Wenn auch einige rassige Vertreter mit tollen Anlagen dabei waren, so waren dennoch einige der aus- gestellten Tiere leider noch unfertig. (Hähne: 1. Preis: M. Holder; 2. & 3. Preis: D. Rüppel; Hennen: 1. bis 3. Preis: D. Rüppel)
Sowohl qualitativ wie auch mengenmäßig bildeten die 4,8 rotgesattelten eine der stärksten Klassen unter den Zwergen. Besonders beachtlich war hier die Ausgeglichenheit des Typs, sodass es unter den erstplatzierten zu einem regelrechten Kopf an Kopf-Rennen kam. So zeigten nahezu alle Tiere einen tollen, freien Stand, muskulösen Körperbau und eine harte Feder. Besonders herausragend war dabei eine rassige Althenne von Gordon Patzelt. Hut ab!!! (Hähne: 1. Preis: A. Klemm; 2. Preis: G. Patzelt; 3. Preis: H. Köhler. Hennen: 1. bis 3.Preis: G. Patzelt).
Die danach folgenden 4,5 in bunt waren ebenso eine starke Truppe. Es ist schön, dass dieser eher seltene Farbenschlag sich nach wie vor einer großen Beliebtheit erfreut und qualitativ stehen diese Tiere anderen Top-Farbenschlägen in kaum etwas nach (Sowohl Hähne wie Hennen: 1. Bis 3. Preis: C. Selle).
Für mich ein persönliches Highlight unter der Zwergen waren die 4.8 in birkenfarbig, blau-birkenfarbig bzw. orangebrüstig. Es ist wirklich bemerkenswert welche tolle Entwicklung hier über die letzten Jahre mit züchterischem Ehrgeiz erarbeitet wurde und man inzwischen elegante Tiere mit tollen Rassemerkmalen, „Gypsy-Face“ und toller Feder bewundern kann. Weiter so!!! (Hähne: 1. Preis: D. Rüppel; 2. Preis: S. Gehrmann; 3. Preis: C. Mooren. Hennen: 1. & 2. Preis: C. Mooren; 3. Preis: D. Rüppel).
Bei den folgenden Schwarz mit Messingrücken standen 4,5 Tiere aus insgesamt drei Zuchten, was für mich angesichts der stark rückläufigen Meldezahlen der Vorjahre einen leichten Aufwind in der Schaubeteiligung darstellt. Dennoch präsentierten sich die Tiere in durchweg sehr guter Qualität, wobei die Tiere nicht mehr größer werden sollten. Wo sind hier die feinen sportlichen Typen mit knackigem Körperbau geblieben, wie wir sie noch vor wenigen Jahren bewundern durften? (Hähne : 1. Preis: M. Holder; 2. Preis: J. Mooren; 3. Preis: D. Rüppel. Hennen: 1. Preis: M. Schäfer; 2. & 3. Preis: D. Rüppel).
Sehr erfreulich war, dass auch mit den 2,4 Blau mit Messingrücken eine eigene Klasse gebildet werden konnte und diese nicht wie so oft unter den Schwarz mit Messingrücken stehen mussten. Qualitativ waren die Tiere auf Augenhöhe mit der Schwarz-Messingvariante; eher sogar etwas sportlicher und feiner im Körperbau (Hähne: 1. Preis: M. Holder; 2. Preis: C. Selle. Hennen: 1. Preis: C. Selle; 2. & 3. Preis: M. Holder).
In wirklich toller Qualität präsentierten sich die nachfolgenden 3,3 Ginger Reds aus ins- gesamt zwei Zuchten. Auch wenn diese zu den seltenen Farbenschägen zählen, so ist deren Qualität doch bemerkenswert. So sah man hier durchweg, feine rassige Typen mit markantem Körperbau und super Beinwinkel (Hähne : 1. Preis & 2. Preis: D. Rüppel; 3. Preis: S. Gehrmann. Hennen: 1. Preis: D. Rüppel; 2. Preis: S. Gehrmann; 3. Preis: D. Rüppel).
Ebenfalls sehr erfreulich war es, 3,4 Ginger White (Mealy Grey) aus insgesamt 2 Zuchten bewundern zu dürfen. Wenn ich mich recht erinnere, wurde dieser Farbenschlag vor zwei Jahren erstmalig von Dieter Rüppel präsentiert. Schaut man sich die aktuelle Qualität der Tiere an, so wurde hier herausragendes geleistet: eine top ausgeglichene Kollektion mit rassigen Tieren. Mehr als verdient wurde ein Hahn aus der Zucht von D. Rüppel zum besten männlichen Vertreter der seltenen Farbenschläge gewählt. Weiter so! (Hähne : 1. Preis & 2. Preis: D. Rüppel; 3. Preis: S. Gehrmann. Hennen: 1. Preis: S. Gehrmann; 2. & 3. Preis: D. Rüppel).
Den Auftakt bei den einfarbigen Farbenschlägen machten 3,3 in weiß aus insgesamt zwei Zuchten. Auch in diesem Farbenschlag konnten wir wie in den letzten Jahren tolle, typvolle Tiere bewundern. Etwas schade ist für mich, dass die Hähne mit weißen Ohrscheiben zu kämpfen haben. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich dieses Problem in den nächsten Jahren lösen lässt. Dennoch, wunderbare Tiere! (Hähne : 1. Preis: A. Lein; 2. Preis: S. Garms; 3. Preis: A. Lein. Hennen: 1. & 2. Preis: A. Lein; 3. Preis: S. Garms).
Darauf folgten sage und schreibe 5,8 Tiere aus insgesamt vier Zuchten in schwarz. Wie in den Vorjahren waren auch dieses Jahr in diesem zunehmend beliebtem Farbenschlag wieder einige rassige Tiere dabei, welche alle in Typ, Standhöhe und Feder überzeugen konnten (Hähne: 1. & 2. Platz: M. Schäfer; 3. Platz: C. Mooren. Hennen: 1. & 2. Platz: M. Schäfer; 3. Platz: A. Klemm).
Die danach folgenden 3,7 in blau (ebenfalls aus insgesamt vier Zuchten) standen den Schwarzen qualitativ in nichts nach und präsentierten sich durchweg in super Qualität. Es ist für mich wirklich erfreulich, in welcher guten Qualität und breiter Zuchtbasis sich die einfarbigen Farbenschläge bei uns eingependelt haben! (Hähne: 1. & 2. Preis: M. Schäfer; 3. Preis: A. Klemm. Hennen: 1. Preis: A. Klemm; 2. Preis: M. Schäfer; 3. Preis: S. Gehrmann).
Eine besondere Überraschung war es für mich 3,6 gesperberte aus insgesamt drei Zuchten bewundern zu können. Angesichts der Seltenheit dieses Farbschlags ist das eine tolle Leistung, und auch die Qualität der Tiere konnte sich wirklich sehen lassen. Durchweg konnte man markante Tiere mit tollem Beinwinkel sehen, wobei die Tiere für meinen Geschmack im Durchschnitt nicht noch größer werden sollten und etwas höher stehen dürften. Verdient wurde eine Henne aus der Zucht von A. Lein zur besten weiblichen Vertreterin der seltenen Farbenschläge gewählt. Weiter so! (Hähne: 1. Preis: C. Mooren; 2. Preis: S. Garms; 3. Preis: C. Mooren. Hennen: 1. Preis: A. Lein; 2. Preis: C. Mooren; 3. Preis: S. Garms).
Den Abschluss machten schließlich 3,4 Tiere in kennfarbig bzw. silberkennfarbig aus insgesamt drei Zuchten. Wiedermals knüpften die kennfarbigen mühelos an das züchterische Niveau der Vorjahre an. Durchweg zeigten die Tiere sehr gute Anlagen mit knackigem Körperbau, tollem, freien Stand und harter Feder. Entsprechend war es nicht verwunderlich, hier einige Spitzentiere bewundern zu dürfen – allen voran ein hochfeiner Hahn von H. Köhler. Ebenso ein feiner Hahn aus der Zucht von J. Dünnewald, der von der Vorstandschaft auch zu Rookie of the Year gewählt wurde. Weiter so!!! (Hähne: 1. Preis: H. Köhler; 2. Preis: J. Dünnewald; 3. Preis: H. Köhler. Hennen: 1. Preis. S. Garms; 2. Preis: A. Lein; 3. Preis: S. Garms).
Nachdem die beiden Preisrichter ihren gemeinschaftlichen Bewertungsdurchgang abgeschlossen hatten, sowie die Class-Winners Fotografiert waren, widmeten sie sich der Wahl der Champions. Sowohl bei der Großrasse als auch bei den Zwergen gab es regelrechte Kopf-an-Kopf-Rennen, sodass es keine einfache Wahl war. Sorgsam wurden die Stärken und Schwächen der einzelnen Tiere besprochen, bis wir dann endlich vor versammelter Gemeinschaft die Sieger bekanntgeben konnten; die Übersicht ist auf Seite 10.
Abschließend möchte ich mich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich beim KTZV Nüdlingen fürs Ausrichten der Schau sowie der tollen Bewirtung bedanken. Ebenso danke ich Eugene O‘Rourke und Peter O’Loughlin für das sach-kundige Bewerten der Tiere; Christian, Sascha und Martin für die Tierfotografie und nicht zuletzt allen Ausstellern und Besuchern die den Tag zu etwas Besonderem gemacht haben! Weiter so!
Euer Tobias Lepp
Preisrichter-Report der 8. OEG Show 2022 Show 2022 - von Peter O’Loughlin und Eugene O’Rorke (Übersetzung D. Rüppel)
Beeindruckt hat uns die einreihige Präsentation der OEG’s. Dadurch haben alle Vögel die gleiche Chance und es macht den Vergleich untereinander viel einfacher und den Richtern die Arbeit somit wesentlich leichter.
In einigen OEG-Klassen gab es einige wirklich herausragende Vögel.
Bei den Bantam waren die goldhalsigen Hähne sehr gut im Typ und Form. Wir einigten uns schließlich auf einen schönen, stylishen Hahn, tolle Schulter, harte Federn und gut vorbereitet für die Show. Auch der Zweitplatzierte war sehr gut, sie lagen sehr nahe beieinander. Er hätte im Rücken noch etwas flacher sein können. Die Henne, die den 1. Platz belegte, war großartig in der Hand und gut in Form. Aber die Farbe hat sie etwas im Stich gelassen. Die Zweit- und Drittplatzierte hingegen waren nicht so gut in Form, es fehlte ein wenig an Kondition, sie gefielen aber in der Farbe.
Der blaugoldhalsige Sieger Hahn war ein sehr schöner Vogel, sehr gut in der Hand, in guter Kondition und toller Form. Die silberhalsigen Hähne waren gut in der Farbe, zeigten sich gut, aber die Form ließ sie ein wenig im Stich. Nur der Gewinner konnte hier punkten. Die bunten Hähne hatten alle, gute, harte Federn, Form und Zustand waren jedoch nicht so gut. Die Weibchen waren klein und auch ihnen mangelte es an Kondition. Die orangebrüster und birkenfarbige Hähne waren alle stylisch und zeigten sich gut im Käfig. Auch zeigten sie meist harte Federn. In der Hand konnte aber nur der Birkenhahn, der dann auch gewann, und wenige Hennen überzeugen. Allgemein könnte die Form noch verbessert werden, insbesondere zeigten einige ein tiefes Brustbein.
Bester in der schwarzmessing Klasse war ein sehr stylischer Althahn mit toller Schulter, hartem Federkleid und toller Präsenz im Käfig. Einige Federschäden hinderten ihn jedoch daran, im Wettbewerb mehr als Klassensieger zu werden. Der Zweitplatzierte war auch ein schöner Vogel, ihm fehlte jedoch ein wenig die Schaukondition. Auch die Gewinnerhennen waren gut in Form und Kondition. Die anderen waren etwas klein und es mangelte an Showkondition. Die blaumessing Hähne hatten Stil, es fehlte aber auch an Kondition. Die Hennen waren auch etwas klein und ebenso nicht gut in Kondition. Der erstplazierte, gesperberte Hahn zeigte sich elegant und lag gut in der Hand. Auch die Weibchen gefielen und hatten eine gute harte Feder. Champion Rare Breed bei den Hennen wurde eine gesperberte 0.1.
Beeindruckend waren für uns die Ginger Varianten hier in Deutschland. Die wohl auffälligste Farbe für uns Ginger White (Mealy Grey). In beiden Varianten, Red und White, sahen wir schöne Vögel mit tollem Style. Allerdings wurde der Schwanz von den meisten Hähnen der Ginger White etwas zu steil getragen. Die Ginger Red könnten im Körper etwas kürzer sein und im Brustkiel knapper. Rare Breed Champion wurde ein Ginger White Hahn. Bei den Schwarzen waren die Hennen besser als die Hähne, zeigten gute Form und hartes Federkleid. Bei den Schwarzen fehlt unserer Meinung nach aber etwas Beinlänge/Beinfreiheit? Den Blauen und Weißen, ähnlich den Schwarzen, hätten wir etwas mehr Kondition gewünscht.
Für uns war die rotgesattelte Klasse die stärkste und am schwierigsten zu beurteilen. Alle Hähne sehr gut in Typ und Form. Besonders stark die Hennen Klasse, mit 4 oder 5 sehr feinen Hennen. Entscheidend war hier wohl die Tagesform. Wir haben eine hervorragende Vertreterin als Beste ausgewählt. Perfekt in Form und Farbe, sowie in der Hand. Sie wurde schließlich auch von uns für die Champion Klasse ausgewählt. Überraschend für uns, die kennfarbige Klasse, sehr stark. Die Hennen stylisch, federhart und zeigten gute Fronten. Show Champion wurde ein kennfarbiger Hahn. Er überzeugte mit ausgezeichneter Schulter, toller Form, hartem Gefieder und zeigte sich toll im Käfig. Der Zweitplatzierte war ebenso gut, zeigte aber nicht die Fitness wie der Erste.
Die Carlisle Klasse, Large OEG, hatte im Allgemeinen eine gute Qualität. Schade, dass einem hohen Prozentsatz mehr Show Vorbereitung gut getan hätte. Die meisten waren sehr nervös und hätten im Rahmen der Ausstellungsvorbereitung regelmäßiger gehändelt werden müssen. Auch waren die meisten Tiere noch nicht ganz fertig in ihrer Entwicklung.
Einer der wahrscheinlich besten Hähne, ein birkenfarbiger, war so aggressiv, was er es uns schwer machte, ihn richtig einzuschätzen. Die Birkenfarbigen waren für uns die beste Klasse. Champion für Hahn und Henne. Die Henne die wir dann auch zum Show Champion ausgewählt haben, war ein ausgezeichneter Vogel mit toller Form und hartem Gefieder. Würde unserer Meinung nach mit den Top-Vögeln in Irland oder England mithalten können. Die Silberfarbenen waren stylisch und von gutem Typ, hätten aber einfach mehr Zeit benötigt, um sich zu entwickeln. Das Gleiche gilt für die Goldhalsigen, in beiden Geschlechtern schöne stylishe Vögel. Gute Farbe und schönes Federkleid, brauchten aber auch mehr Zeit zum Wachsen und Entwickeln. Bei den Rare Breed wählten wir einen Hahn in der AOC Klasse und eine Henne in rotgesattelt für die Champion Klasse aus. Es wurden hier nur Hennen gezeigt, sie waren alle von gutem Typ und Farbe.
Anmerken möchten wir noch folgende Tipps: Einige Vögeln haben die Flügel auf dem Rücken getragen (Entenflügel). Für uns ein No Go, hier sollte bei der Zucht unbedingt darauf geachtet werden. Auch hätten sich einige Vögel, bei besserer Schaukondition, bestimmt besser gezeigt. Insbesondere bei den Hennen kann das auch am milden Wetter gelegen haben. Eine Top Show Kondition erreicht man eigentlich nur, wenn man die Tiere zur Schauzeit nur mit Weizen oder Körnermischfutter füttert. Wir setzen unsere Hähne während der Showzeit in Käfige, nach 4 besser 6 Wochen sind sie viel fester, markanter und zahmer. Die Hennen sollten 3 - 4 Tage vor der Ausstellung in den Käfig und müssen wie die Hähne an diesen Tagen angefasst und gehändelt werden. 2 bis 3 Tage vor der Show kann man den Vögeln noch Hafersittichfutter in kleinen Mengen geben. Das bringt den letzten Kick! Vorsicht aber, ein Zuviel lässt, vor allem die Hähne, aggressiv werden. Einige Vögel waren schwer zu handhaben. Nur durch regelmäßiges Training mit dem Stab und Kontakt mit der Hand (Handbewertung) werden sie zahm und zeigen sich dann auf der Show auch entsprechend!
Vielen Dank für die Einladung, bei der Show zu richten und für die tolle Gastfreundschaft aller.
Peter und Eugene
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