Gedanken zu den OEGs

( Austin Shaw, Ireland - Übersetzung Dieter Rüppel

 

Nach meinem letzten Artikel im Altenglischen Zwergkämpfer – Newsletter baten mich verschieden Züchter, doch bitte noch einmal einen Artikel zu schreiben. Diesmal ist der Gegenstand meiner Betrachtung die Zucht und die Farbenschläge der Altenglischen Zwergkämpfer.

Dies tue ich nicht um jemand zu nahe zu treten, der anderer Meinung ist als ich, was ich hier schreibe ist lediglich die Basis unseres Erfolges hier in Fairmount.

 

HALTUNG

Alle Züchter benötigen ein System, das für sie gut funktioniert. Egal ob sie eine Brutmaschine benutzen oder Glucken um ihre Jungen aufzuziehen – gute Organisation ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir benutzen Glucken in unserem System und erreichen damit großartige Resultate in der Aufzucht. Wir benötigen jedes Jahr ca. 30 – 45 Seidenhuhn – Kreuzungshennen um unsere Küken auszubrüten. Dazu ist es notwendig, das diese 30 – 45 Hennen zur richtigen Zeit Glucken, nämlich Ende Februar bis Ende April. Daher werden unsere Glucken an nächtliche Beleuchtung von Mitte Januar an gewöhnt, und mit Legekorn gefüttert, um sie zum Legen zu animieren, dadurch glucken sie ungefähr gegen Ende Februar.

Die Glucken werden von uns in Gruppen von 4 – 10 gesetzt, je nachdem wie viele gerade glucken ( wir setzten sie niemals separat ).

Die Idee dahinter ist, die Eier nach einer Woche zu durchleuchten, und dann die sitzenden Hennen auf 7 – 8 zu reduzieren, um die übrigen Hennen dann wieder mit den Glucken zusammen zu setzen, die in dieser Woche angefangen haben zu brüten, und so geht dies Woche für Woche weiter.

 

Wir benutzen de Brutmaschine lediglich zum trocknen der Küken. Wenn die Küken beginnen zu schlüpfen, kontrolliere ich 7 – 8 mal am Tag und nehme die Küken weg, sobald sie sich au dem Ei befreit haben, und trockne sie in der Brutmaschine. Am folgenden Tag, wenn alle Küken geschlüpft sind, werden der Henne erneut Eier zum Ausbrüten untergelegt. Deshalb ist es auch so wichtig, die Küken direkt nach dem Schlupf unter der Henne wegzunehmen, damit sie weiter brütet. 

 

Wird dies nicht getan, wird die Henne aufstehen um sich um die Jungen zu kümmern, und nimmt man dann erst die Küken weg, wird sich die Henne nicht mehr setzen um weiter zu brüten. Die Küken werden anschließend in Aufzuchtboxen aufgezogen in Gruppen von 60 – 70 Stück, je nachdem wie viele zur gleichen Zeit geschlüpft sind. Sie werden zunächst für 24 Stunden zum Trocknen in der Brutmaschine belassen und dann in eine kleinere Aufzuchtbox gesetzt. Nach zwei Tagen dann in eine etwas größere Aufzuchtbox, und schließlich in eine relativ große Box mit einem Heizstrahler. Es ist sehr wichtig die Küken in den ersten Tagen nach dem Schlupf auf relativ kleinem Raum zu halten da Wärme in den ersten Tagen enorm wichtig für die Küken ist. Unsere Tiere verbleiben für circa einen Monat in den großen Boxen, bis sie dann in größere Ställe mit einem Heizstrahler umziehen. Eventuell bekommen sie dann auch schon Auslauf. Die Junghähne werden dann im Alter von ca. 3 Monaten von den Hennen getrennt, um sicherzustellen, dass so viele Federn wie möglich intakt bleiben. Alle Jungtiere sollten, wenn möglich Auslauf erhalten mit ausreichender Fütterung, dies verhindert Schikanen und Futterneid untereinander und alle Tiere die Chance haben sich gut zu entwickeln.
Ein System mit freiem Auslauf sorgt für bessere Federqualität bei den Tieren bis hin zum Zeitpunkt der Schausaison.

 

Auswahl der Zuchttiere 

Das Züchten von OEG bedeutet nicht einfach das Zusammenpaaren von Gewinnertieren, vielmehr dreht sich alles um die richtige Balance.

Wir führen eine Menge Einzelpaarungen durch, bei denen wir jeweils einen Hahn und zwei Hennen benutzen, und den Hahn täglich wechselnd zu einer der Hennen zu geben. So können wir sicher sein, dass wir von jedem Küken die genaue Abstammung kennen. Die einzige Ausnahme, bei der wir zwei Hennen in einem Zuchtstamm zusammen laufen lassen würden wäre, wenn es direkte Schwestern sind, die sich in allen Aspekten absolut gleichen. Die Größe ist ein sehr wichtiger Faktor in der Zucht ( man sollte niemals einen großen oder kräftigen Hahn mit einer großen Henne paaren, weil das Resultat „ Truthähne „ wären, dh. viel zu große und plumpe Tiere). Wenn wir die Zuchttiere aussuchen muss der Zuchthahn gut zur jeweiligen Zuchthenne passen.

Ein kräftiger Hahn wir immer mit einer agilen, „knackigen“ und markanten Henne verpaart, oder umgekehrt. Es ist nicht gut einen Hahn und eine Henne miteinander zu verpaaren, die diesbezüglich die gleichen Merkmale aufweisen, da im Resultat die Nachzuchttiere dann entweder zu klein oder zu groß sind.

Meine Erfahrung ist, dass die Hähne die Figur und den Typ vererben, so dass man sicher gehen sollte, dass man einen Zuchthahn entsprechender Qualität wählt. Ein anderer wichtiger Aspekt der Zuchtauswahl ist, darauf zu achten dass man den Typ des einen Tieres verbessert, durch ein anderes Tier, dass die Merkmale besitzt, die dem anderen fehlen, zum Beispiel wenn es einer Henne an Schulterung mangelt, wird ein Hahn mit einer sehr guten Schulterung eine diesbezügliche Verbesserungen in der Nachzucht bringen.

Diese Regel trifft auf alle Merkmale, bei allen Tieren im Zuchtstamm zu. Das wichtigste überhaupt beim Zusammenstellen der Zuchttiere ist, nicht geblendet zu sein von einzelnen Merkmalen oder Eigenschaften eines Tieres. Seien Sie kein Züchter, der nur die Form des Tieres in der Hand bewertet, oder der nur auf Standhöhe, Erscheinungsbild und Typ achtet, oder jemand der nur auf Größe, Kraft und Schultern achtet.

Dies sind alles Extreme die in die falsche Richtung führen und das Resultat wird niemals befriedigen. 

 

Die oben genannten „ Paragraphen“ habe ich schon als junger Teenager von meinem guten Freund und Mentor Paul Alexander gelernt.

Er benutze gerne die Britische Bulldoge als Beispiel. Er sagte immer, dass die Züchter die Englische Bulldoge im Laufe der Zeit so extrem züchteten, mit zu großem, kräftigem Kiefer, Nasenlöchern, die das richtige atmen verhindern, mit so extremer Breite der Schultern und des Körpers, dass sie überhaupt nicht mehr in der Lage wären, auf den Bullen zuzurennen um es mit ihm aufzunehmen, wofür sie eigentlich ursprünglich einmal gezüchtet wurden. 


Der Bulle müsste dann wohl mit sich allei
ne kämpfen...Pauls Ideen und Gedanken sprühten immer förmlich vor Logik, und er war der Meinung, ein Kampfhahn sollte sich nie davon entfernen, für was er eigentlich gezüchtet wurde.

 

Farbenzucht

 

Die Farben der Altenglischen Zwergkämpfer die wir heutzutage vorfinden stammen ursprünglich von verschiedenen Zwerghuhnkreuzungen, wie sie auf Bauernhöfen und in Hausgärten um die Jahrhundertwende anzutreffen waren. So ist es nicht überraschend, dass die Bezeichnung „reine“ oder „ richtige Farbe „ engl.: true colour), als Gegensatz zu „ sonstiger Farbe / nicht anerkannter Farbe „ ( engl.:off – colour ) unbedeutend ist, denn wenn man nur weit genug zurückgeht wird man entdecken, dass zur Erzüchtung jeder sogenannten „ reinen „ Farbe, andere Farbenschläge eingesetzt wurden. Die verschiedenen Farbenschläge der Altenglischen Zwergkämpfer unterscheiden sich in der Qualität des gezüchteten Typs, der Grund dafür ist die Größe des jeweiligen Genpools des entsprechenden Farbschlages. Ein Beispiel wären die silberhalsigen Zwerge, die bei allem gebührenden Respekt, formlich nicht so gut sind wie zum Beispiel Furness. Der Grund hierfür liegt im Mangel an Züchtern mit ihrer eigenen Zuchtlinie silberhalsiger Zwerge, ebenso wie in der mangelnden Nutzung von Tieren anderer Farbenschläge für die silberhalsigen, welches zu einem „ Auskreuzen“ führt und dem damit einhergehenden enormen Zugewinn an Vitalität ( Heterosiseffekt ). Silberhalsige sind eine besondere Farbe, mit einer feinen Rieselung der Hennen, welche die Züchter davor zurückschrecken lässt sie mit anderen Farbenschlägen zu vermischen, weil sie Angst davor haben, die Rieselung und die Grundfarbe zu verlieren. Genau aus diesem Grund haben sie leider die Figur, die sie derzeit haben. Neue Zuchtlinien zu kreieren ist ein langer Prozess, und es braucht viel Ausdauer und Enthusiasmus, aber unglücklicherweise wollen die meisten Züchter, bei allem Respekt, nicht zu lange warten, und einen schnellen Erfolg.

 

Silberhalsig

Es gibt zwei Wege um die Silberhalsigen zu verbessern, einer ist, eine Furness – Henne in Top – Qualität zu benutzen, der zweite führt über eine goldhalsige Henne ( Beachten Sie dass ich die Bezeichnung „ Top – Qualität „ benutzt habe, denn es ist ein langwieriger Prozess und Sie möchten dabei sicherlich nicht mit einer durchschnittlichen Henne starten). Ein silberhalsiger Hahn, an diese Hennen gestellt, wird sehr gute Resultate innerhalb von drei Jahren bringen. Im ersten Jahr – silberhalsigen Hahn an goldhalsige Hennen paaren, die besten Junghennen behalten, und wiederum mit einem silberhalsigen Hahn paaren. Diesen Prozess für weitere zwei Jahre wiederholen, dies wird Ihnen eine neue Zuchtlinie und „ Auskreuzung“ bringen. Paart man eine Furness – Henne an einen silberhalsigen Hahn, ist der Weg leicht anders. Diese Kreuzung wird Silber – Furness – Hähne ergeben, wenn diese wieder an silberhalsige Hennen gepaart werden, werden die anfallenden Hähne behalten anstatt der Hennen, um diese an reine silberhalsige Hennen zurück zu paaren. Wenn Sie bei der 4. Generation angelangt sind, werden Ihre Silberhalsigen perfekt in Farbe und Form sein, und sollten sich sehr verbessert haben.

 

Weizenfarbig

Hier ist wiederum nur ein sehr kleiner Genpool vorhanden, dem es an „ Auskreuzung“ mangelt. Es gibt hier zwei Wege um die Weizenfarbigen zu verbessern, einer führt über blaue Hennen in Top – Qualität, der andere über Nutzung eine reinerbigen ( „ weißen „ ) Henne aus dem blauen Farbenschlag oder dem blau – weizenfarbigen Farbenschlag. Der Weg ist hier beides Mal gleich, es sollte ein weizenfarbiger Hahn zu jeder dieser Hennen gestellt werden, die besten Hennen hieraus sollte man behalten, und wieder an einen weizenfarbigen Hahn paaren. Dies noch zwei Jahre wiederholen, und die Arbeit ist getan.

 

Bunt

Es gibt nur einen Weg die Bunten durch Einkreuzungen zu verbessern, dieser führt über goldhalsige Hennen.
Schwarze oder Furness sind in der Vergangenheit benutzt worden, diese haben aber Probleme bzgl. schwarzer Einlagerungen im Halsgefieder der Hähne ergeben, wenn diese über Furness gezüchtet wurden.
Wenn Schwarze eingekreuzt wurden verursachte dies unerwünschte schwarze oder weiße Flecken bei den bunten Hennen.

 

Rotgesattelt

Rotgesattelte können über die meisten anderen Farbenschläge gezüchtet werden, es kommt aber darauf an, ob man rotgesattelte Hähne oder Hennen züchten möchte. Die besten Resultate in Bezug auf rotgesattelte Hennen bringt die Verpaarung eines rotgesattelten Hahnes mit mit einer lachsbrüstig - blauen Henne oder reinerbig ( „weißen“) Henne aus dem blauen Farbenschlag. Dies führt zu rotgesattelten Ausstellungs-Hennen.

Nach der ersten Kreuzung mangelt es manchmal etwas an der Halsfarbe, aber wenn sie im darauffolgenden Jahr wieder an rotgesattelte Hähne gepaart werden, wird die Farbe perfekt. Ich habe herausgefunden, dass das Blau als eine Art „ Aufheller „ fungiert und Rost oder lehmige Farbe bei den Hennen verhindert, so dass man diese nicht „ Schaufertig „ machen muss. Um Rotgesattelte Hähne zu züchten kann man Furness, Bunte, Weizenfarbige, Rotgesattelte, oder Goldhalsige mit rotgesattelten Hennen verpaaren und wird großartige Resultate erzielen.

Das Verwenden eines Furness – Hahnes oder eines rotgesattelten Hahnes mit einer rotgesattelten Henne wird wahrscheinlich zu weniger roten oder lehmigen Einlagerungen im Brustbereich der nachgezogenen Hähne führen. Die Verwendung eines bunten, goldhalsigen oder weizenfarbigen Hahnes wird in der Nachzucht brauchbare Hähne ergeben, jedoch nur Hennen mit sehr lehmiger oder schmutzig – brauner Farbe auf den Decken bzw. Rückenbereich. Dies lehmigen / schmutzig braunen Hennen kann man jedoch im nächsten Jahr mit einem blau – goldhalsigen Hahn verpaaren um rotgesattelte Hähne zu erzielen.

 

Schwarze

Wiederum ist hier der Genpool das Problem bei der Mehrzahl der Schwarzen die wir heute sehen. Dies verursachte dass die Schwarzen zu klein und plump im Ausstellungskäfig erscheinen. Den Züchtern wiederstrebt es andere Farbenschläge zur Zucht einzusetzen, aus Angst dass dadurch bei der Nachzucht Weiß in den Sicheln oder Schwingen erscheint, dies hat zu einem starken Rückschlag bei diesem Farbenschlag geführt.

Es ist sinnlos schwarze Altenglischen Zwergkämpfer mit einer großartigen Farbe sein Eigen zu nennen, wenn dadurch die Form leidet.

Um die Zucht der Schwarzen voranzubringen, ohne das die Farbe zuviel Schaden nimmt, wird ein Furness Hahn mit schwarzem Hals und ohne Flügeldreieck benötigt. Wenn dieser dann mit schwarzen Hennen verpaart wird, wird dies großartige Ergebnisse zeigen.

Es werden Hennen fallen, die, wenn sie nochmals mit einem schwarzen Hahn verpaart werden, zu 95 % rein schwarze Nachzucht bringen werden.

 

Blaue

Es existieren nur eine kleine Anzahl Blaue in der Hand einiger weniger Züchter, die als wahre Blau – Enthusiasten zu bezeichnen sind.

Die Blauen sind leider zu sehr armseligen Verwandten der Altenglischen Zwergkämpfer – Familie geworden. Es mangelt ihnen an Figur, Größe und dem allgemeinen Erscheinungsbild. Wenn so etwas passiert, liegt es in der Regel am Rückgang der Anzahl der gezüchteten und ausgestellten Tiere und dem Mangel an neuen Züchtern dieser Farbe, so dass weniger Züchter zur Verfügung stehen um einen größeren Genpool zu schaffen. Leider ist dies bei den Blauen passiert.

Um mir selbst in diesem Punkt ein wenig zu widersprechen, muss ich sagen, dass ich kürzlich in Cornwall war, um als Preisrichter die Cornish Game Show zu richten. Hier besuchte ich Jim Harvey und schaute mir dessen Tiere an, und ich kann ganz sicher sagen, dass ich dort die besten drei Hennen dieses Farbenschlages in den letzten 45 Jahren sah, sie hatten fantastische Figuren. Es gibt eine ganze Anzahl von Wegen Blaue zu züchten, eine ist, einen Blue Furness Hahn von guter Qualität an eine blaue Henne zu verpaaren. Die Nachzucht wird einige rein blaue Hähne bringen, aber hauptsächlich rein blaue Hennen. Sowohl die Hennen als auch die Hähne können anschließen wieder mit rein blauen Tieren verpaart werden, mit großartigen Erfolgen. Der zweite Weg wäre eine reinerbig ( „ weiße“ ) Henne zu benutzen und diese mit einem Hahn des schwarzen Farbenschlages zu verpaaren.. Daraus fallen zu 100% blaue Tiere. Ein anderer Weg die Blauen zu verbessern ist, einen schwarzen Hahn an eine blaue Henne zu paaren. Das Resultat hierbei werden dunkelblaue Tiere sein, die Federn der Hennen teils dunkler gesäumt, ähnlich wie bei den Andalusiern. Ein Problem das auftauchen kann, wen man schwarze mit blauen Tieren paart, ist das manche der Hähne die als Schwarze fallen Weiß in den Federn, besonders in den Sicheln und den Schwingen, auftauchen kann.

 

Goldhalsig

Die Goldhalsigen sind in letzter Zeit sehr in Mode gekommen, teilweise sicher deshalb, weil sie sich figürlich in den letzten vier bis fünf Jahren drastisch verbessert haben. Es ist eine Farbe, aus der in letzter Zeit immer wieder Anwärter auf das beste Tier der Schau hervorgingen, eben auch wegen ihrer derzeitigen Popularität. Goldhalsige Hähne können auf vielfältige Weise erzüchtet werden, unter Verwendung einer goldhalsigen Henne, die mit einem Hahn der folgenden Farben verpaart wird, Bunt, Messingrücken, Rotgesattelt und Kennfarbig. Mit Ausnahme der Kennfarbigen zerstören die anderen Farben die Grundfarbe und die Rieselung der Hennen. Wenn man eine „ Auskreuzung“ in diesem Farbenschlag vornehmen möchte, verbessert meiner Ansicht nach ein kennfarbiger Hahn oder eine kennfarbige Henne die Farbe der goldhalsigen Hennen, indem dadurch die Grundfarbe und Halsfarbe etwas heller / leuchtender wird.

 

Kennfarbige

Achtung, die angegebenen Kreuzungen beziehen sich auf die spalterbigen kennfarbigen Hähne, wie sie in GB gezeigt werden !
Die Kreuzungen können jedoch soweit übernommen werden, die Vererbung der Hennenfarbe ist die gleiche. Die Hähne aus den Kreuzungen müssen für BDRG 
– Standard jedoch im nächsten Jahr noch einmal an kennfarbige Hennen gestellt werden, damit die Nachzuchthähne dann auf BDRG – Schauen gezeigt werden können.
Dies gilt nicht für die OEG 
– Show Germany ! Hier können beide Varianten gleichberechtigt in einer Klasse gezeigt werden !

Kennfarbige können ebenfalls aus vielen Farbenschlägen gezüchtet weden, namentlich Bunten, Weizenfarbigen, Rotgesattelten, Goldhalsigen, Gesperberten und Messingrücken, aber der wirkliche Erfolg der Kennfarbigen kommt über die Goldhalsigen und Gesperberten.

Die Verwendung von Bunten führt zu Tupfung bei beiden Geschlechtern. Weizenfarbige ergeben eine schöne Farbe bei den Hähnen, aber die Hennen werden „ off – colours „ die zu weder zur Verwendung in diesem, noch einem anderen Farbenschlag geeignet sind.

Bei der Verwendung von Rotgesattelten werden wiederum die Hähne eine gute Farbe besitzen, die Hennen werden jedoch in der Regel sehr lehmig und sind nicht weiter zu gebrauchen. Die Furness verbessern die Figur aber verdunkeln die Grundfarbe bei Hahn und Henne, die Hähne bekommen zudem zitronenfarbig aufgehelltes Halsgefieder, und die Hennen schwärzliches Halsgefieder.

Ein gesperberter Hahn mit einer goldhalsigen Henne verpaart führt zu 100 % kennfarbigen Hähnen und Hennen.

Ein goldhalsiger Hahn mit einer kennfarbigen Henne ergibt kennfarbige Hähne und goldhalsige Hennen.

Ein kennfarbiger Hahn verpaart mit einer goldhalsigen Henne wird kennfarbige Hähne und Hennen ergeben, sowie einen geringen Anteil goldhalsiger Hennen.

 

Gesperberte

Meiner Meinung nach, ist beides akzeptabel, da beider Richtungen aus den Kennfarbigen entstehen., es ist einfach Geschmackssache eines jeden Züchters. Der einzige Punkt an dem ich festhalten würde, ist dass das Halsgefieder des Hahnes auf jeden Fall gesperbert sein muss.

Wenn der schwarz / weiß gesperberte Halsbehang bevorzugt wird, würde ich vorschlagen, dass ein gesperberter Hahn mit einer rein schwarzen Henne verpaart wird. Dies ergibt sogenannte „ richtige „ Gesperberte.

 

Furness

Die Furness besitzen wohl die höchste Qualität aller Farbenschläger der Altenglischen Zwergkämpfer, das soll nicht abwertend gegenüber den Züchtern der anderen Farbenschläge klingen aber das sind einfach die Fakten. Der Grund hierfür ist einfach, die Größe des Genpools ist die Antwort. Die Furness ( übersetzt „ Schmiedefeuer „ ) variieren in der Farbe, gerade so wie ein Feuer, oder eben ein Schmiedefeuer das tut, wenn es brennt. Daher gibt es auch bei den Furness keine spezifische Zeichnung. Furness – Hennen können auf der Oberseite schwarz durchgefärbt sein und eine Lachsbrust besitzen oder auf der Oberseite mit cremefarbener Zeichnung durchsetzt sein, und sie können als sogenannte „ Polecats“ vorkommen. Die Hähne können schwarzhalsige Messingrücken ( Brassy ) sein, oder können gezeichnet sein mit einem cremefarbigen Flügeldreieck und zitronfarbigem Halsbehang. Egal welcher der oben genannten Zeichnung vorliegt, sie alle werden als Furness klassifiziert.

Sie werden verwendet bei der Zucht von Blue Furness, Rotgesattelten, Kennfarbigen, AOC, deren Nachzucht wieder an Furness gepaart führt zu einer gewaltigen Verbesserung der Vitalität die naturgemäß mit dem „ Auskreuzen „ einhergeht, und vergrößert wiederum den Genpool.

Die Gesperberten sind eine Farbe, die unter den Züchtern öfter zu Diskussionen führt, ob das Halsgefieder schwarz / weiß gesperbert sein sollte oder orange / weiß gesperbert.

Blue Furness

Diese haben einen großen Genpool, aufgrund der „ Auskreuzung“ mit den schwarzen Furness, Blau – goldhalsigen und reinerbig („weißen“) blauen Hennen. Um lachsbrüstig – blaue Hennen zu züchten, sollte eine blaue Henne an einen Blue Furness – Hahn gestellt werden, dies ergibt Hennen mit einer Lachsbrust und nahezu rein blauer Farbe des restlichen Gefieders.

 

Weiße

Weiße können manchmal als Zufallsprodukt in der Zucht der weizenfarbigen anfallen. allerdings besitzen diese dann kein zufriedenstellendes Weiß und Läufe und Schnäbel sind dann ebenfalls weiß, was unbefriedigend ist und keinen oder kaum einen Nutzen bringt, wenn man ernsthaft Weiße züchten will. Der Weg auf dem ich Mitte der neunziger Jahren Weiße züchtete war über einen sehr hellen rotgesattelten Hahn mit einer reinerbigen („weißen“) Henne aus Blau. Blau ist dabei sehr wichtig, da es die Farbe in die es eingekreuzt wird aufhellt. Die erste Kreuzung brachte einen weißen Hahn mit etwas rot in Hals und Sattel, mit weißen Läufen. Im folgenden Jahr paarte ich dann eine blaue Henne mit gelben Läufen - die aus einer Kreuzung mit Blue – Furness stammte - an diesen Hahn. Das Ergebnis war eine rein weiße Henne und zwei rein weiße Hähne mit gelben Läufen und Schnäbeln. Im folgenden Jahr paarte ich Bruder und Schwester zusammen und einen der weißen Hähne zurück an die blaue Henne. Dies ergab Weiße mit reiner Farbe, die man nicht „ Schaufertig“ machen musste. Sie hatten exzellente Figuren und wurden sehr oft als Schausieger prämiert, außerdem waren sie das beste Trio in Carlisle ca. 1995.

 

Orangebrüstig und Birkenfarbig

Dies sind zwei Farben die ich nie selbst gezüchtet habe, ich hatte aber das Glück das ich in der Lage war einem benachbarten Züchter, Brian King, bei der Auswahl seiner Zuchttiere helfen zu können, und gute Ergebnisse gesehen zu haben. In Nord – Irland gab es über die Jahre hinweg immer ein bis zwei hartnäckige Züchter der Orangebrüster und Birkenfarbigen, die nicht kleinzukriegen waren. In meiner Jugend waren die Züchter dieser Farbenschläge immer auf der Suche nach einer schwarzen Henne mit maulbeerfarbigen Kopfpunkten um die Figur ihrer Tiere zu verbessern. Leider ist es heute fast unmöglich solche Hennen zu finden. Die heutigen Tiere dieser Farbenschläge sind in der Qualität, verglichen mit denen vor ca. 35 Jahren, meilenweit voraus. Dies ist Züchtern wie Rowland Whittaker und seinen Freunden zu verdanken, die große Altenglische in die Zwerge einkreuzten, und sie dann wieder auf die richtige Größe zurück zu züchteten. Diese Einkreuzung tat ihnen unwahrscheinlich gut, und das ist es was ich unter Beharrlichkeit verstehe, und das man sich einer Rasse mit ganzem Herzen widmet.

Nicht nur dass diesen Farbenschlägen dieses „ Auskreuzen „ neue Variationen im Genpool brachte, es brachte auch längere Läufe du gute Schenkel, ebenso bessere Halslänge, die harte Feder und den Schwanz der Großrasse. Es ist heute sehr einfach den Unterschied zwischen den Tieren zu sehen die Blut der Großrasse führen, und den anderen Tieren. Die aus der reinen Zwerg – Linie stammenden Tiere sind weicher in der Feder, zeigen weniger Halslänge und kürzere Läufe, es fehlt ihnen der Kämpfercharakter, und die Hähne haben im zweiten Jahr kaum oder gar keine Sicheln mehr.  Diese Farben sind mir immer ins Auge gestochen wenn ich in Stafford war. Ausstellungstiere die von Kevin Dorwick, Rowland Witthaker Joan Barry und B& T Dobson gezeigt wurden , waren sehr beeindruckend, aber ich kann sagen dass die beste orangebrüstige Henne, die ich je gesehen habe, gezüchtet und ausgestellt wurde von unserem Präsident John Duckett. Diese Henne war wirklich fantastisch und hatte das Zeug dafür Schausieger zu werden, zu dieser Zeit vor ungefähr 20 Jahren. Heutzutage sind die Orangebrüstigen und Birkenfarbigen in nur wenigen Händen, aber diese widmen sich diesen Farben genau so inbrünstig wie die Züchter vergangener Tage.

Nachdem ich die Shows in Stafford und Carlisle besucht habe, bin ich der Überzeugung, dass die besten Orangebrüstigen und Birkenfarbigen derzeit Brian King aus Ballymena in Nord – Irland besitzt, sie sind eine Klasse für sich und haben sehr starke Ähnlichkeit mit der Großrasse , in verkleinerter Form.

 

Lauffarbe

Zu guter Letzt würde ich gerne noch den Bereich der Lauffarbe behandeln, diese hat in der Vergangenheit zu einigen Diskussionen geführt und wird es wohl auch in Zukunft.

 

Meiner Ansicht nach haben diese Probleme begonnen, als die ersten Blauen, Schwarzen und Bunten mit gelben Läufen aufgetaucht sind.

Der Standard sagt aus , dass jeder der drei oben aufgeführten Farbenschläge gelbe Läufe zeigen darf, aber einige harte Verfechter dieser Farbenschläge sind völlig anderer Meinung und geben ihre Meinung auch sehr lautstark kund.

Ich persönlich glaube diesen Beschwerden liegt auch ein wenig Eifersucht zugrunde, wenn nämlich ein Schwarzer oder Blauer Altenglischen Zwergkämpfer mit gelben Läufen, der über Furness gezogen wurde und eine großartige Form hat, den ersten Preis gewinnt.

Ich habe zwei sehr gute Freunde, die lange und hart gegen gelbe Läufe bei ihren Schwarzen und Bunten argumentieren würden, aber ich kann Ihnen versichern, dass genau die gleichen Züchter, wenn das Tier um das es geht nur gut genug ist, es auch mit gelben Läufen sofort in ihren Zuchtstamm einstellen würden.

Die Lauffarbe sollte beim bewerten der Tiere keine Probleme machen, solange sie gelb, schwarz, blau, weiß oder gescheckt sind, solange es die passende Farbe ist um das Aussehen des Tieres noch zu verbessern, mehr kann man nicht verlangen.

 

Dies bringt mich nun zum Ende und ich hoffe unsere jungen Züchter können ein paar meiner Tips verwenden und hatten so viel Spaß beim Lesen meines Artikels, wie ich beim Schreiben.

 

Ich wünsche Ihnen alles Gute Austin Shaw